Glück – dieses kleine, große Wort. Wir alle sehnen uns danach, glücklich zu sein. Aber was bedeutet das eigentlich? Ist es das warme Gefühl beim Kaffee am Morgen, das Lächeln eines lieben Menschen oder doch eher ein tiefer innerer Frieden?
In unserer Welt, in der oft Schnelligkeit, Leistung und Vergleich regieren, verlieren wir manchmal aus dem Blick, was uns wirklich erfüllt. Aber keine Sorge: Die Wissenschaft hat sich genau mit dieser Frage beschäftigt – und ja, es gibt erstaunlich klare Antworten darauf, was uns Menschen glücklich macht.
In diesem Artikel nehme ich dich mit auf eine kleine Entdeckungsreise durch die Glücksforschung. Wir schauen gemeinsam, welche Faktoren unser Wohlbefinden beeinflussen, wie viel davon in unseren Genen steckt – und wo wir ganz bewusst selbst ansetzen können. Denn die gute Nachricht ist: Vieles liegt in unserer Hand. 💛
Was ist Glück überhaupt?
Bevor wir tiefer eintauchen, lohnt sich ein kurzer Blick auf die Grundlagen: Was ist Glück eigentlich? Oft denken wir bei Glück an schöne Momente – Lachen, Erfolg, Liebe. Doch Glück ist mehr als ein flüchtiger Funke. Die Forschung unterscheidet hier zwei Arten:
Da ist zum einen das hedonische Glück – also die Freude an angenehmen Erfahrungen, Genuss und Spaß. Es fühlt sich gut an, ist aber meist nur von kurzer Dauer.
Und dann gibt es das eudaimonische Glück – ein tieferes Gefühl von Sinn, Erfüllung und innerer Zufriedenheit. Es entsteht oft dann, wenn wir etwas tun, das uns wirklich wichtig ist. Wenn wir uns mit anderen verbunden fühlen, wachsen oder einen positiven Beitrag leisten – genau das, was auch mich antreibt.
Die positive Psychologie, ein spannender Zweig der Psychologie, beschäftigt sich genau mit diesen Fragen: Was macht das Leben lebenswert? Was lässt uns aufblühen, auch jenseits von Glücksmomenten?
Es geht also nicht darum, ständig gut drauf zu sein – sondern um ein Leben, das sich stimmig und sinnvoll anfühlt. Und genau das schauen wir uns jetzt einmal näher an.
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Die Bausteine des Glücks: Was die Wissenschaft sagt
Was macht uns nun wirklich glücklich? Ist es einfach Glückssache – oder können wir selbst etwas dafür tun? Die Glücksforschung hat genau das untersucht. Und die Antwort ist: Es ist ein bisschen von allem – aber vor allem liegt erstaunlich viel in unserer Hand.
🔬 Gene und Persönlichkeit
Tatsächlich zeigen Studien, dass ein Teil unseres Glücksempfindens genetisch bedingt ist – Forscher sprechen hier oft von etwa 40 bis 50 %. Manche Menschen neigen also von Natur aus eher zu einem optimistischen Blick auf die Welt, andere eher zu Grübelei. Aber: Das ist keine Festlegung auf Lebenszeit – es ist nur die Ausgangsbasis.
🌱 Umfeld und soziale Beziehungen
Ein weiterer großer Einflussfaktor ist unser soziales Umfeld. Freundschaften, Familie, ein unterstützendes Netzwerk – all das wirkt sich stark auf unser Wohlbefinden aus. Menschen sind soziale Wesen. Wir brauchen Verbindung, Austausch, das Gefühl, gesehen und gehört zu werden.
💪 Eigenes Verhalten und Einstellung
Und jetzt kommt der spannendste Teil: Rund 40 % unseres Glücksniveaus hängen mit unseren eigenen Entscheidungen, Gedanken und Gewohnheiten zusammen. Das ist der Teil, den wir aktiv gestalten können – Tag für Tag. Genau hier setzt die positive Psychologie an.
Die Glücksforscherin Sonja Lyubomirsky bringt es wunderbar auf den Punkt:
„Unsere Handlungen, unsere Gedanken und unsere Einstellungen machen einen riesigen Unterschied in unserem Glücksempfinden.“
Das heißt: Auch wenn die Startbedingungen unterschiedlich sind – wir alle haben Spielraum, unser Leben glücklicher und erfüllter zu gestalten. Und wie das konkret aussehen kann, schauen wir uns im nächsten Abschnitt an.
Glück zum Selbermachen: Was wir beeinflussen können
Die gute Nachricht vorweg: Glück ist kein Zufallsprodukt – wir können aktiv etwas dafür tun. Und das muss gar nichts Großes sein! Oft sind es die kleinen, regelmäßigen Dinge, die unsere innere Zufriedenheit stärken. Hier sind einige Ansätze aus der Glücksforschung, die du ganz einfach in deinen Alltag integrieren kannst:
💛 Dankbarkeit kultivieren
Einer der wirkungsvollsten Wege zu mehr Glück ist Dankbarkeit. Wer regelmäßig bewusst wahrnimmt, was gut läuft – sei es das Lächeln der Nachbarin, das leckere Essen oder ein gelungener Arbeitstag – stärkt sein Wohlbefinden. Ein Dankbarkeitstagebuch kann hier wahre Wunder wirken.
🌟 Sinn statt nur Spaß
Natürlich sind schöne Erlebnisse toll – aber auf Dauer erfüllt uns vor allem das, was Sinn ergibt. Das kann ein ehrenamtliches Engagement sein, ein Herzensprojekt oder einfach das Gefühl, Teil von etwas Größerem zu sein. Eudaimonisches Glück, erinnerst du dich?
🎯 Ziele mit Bedeutung
Glück entsteht oft, wenn wir auf etwas hinarbeiten, das uns wirklich wichtig ist. Intrinsische Motivation – also das, was wir aus innerem Antrieb tun – wirkt langfristig erfüllender als äußere Belohnungen. Frag dich ruhig öfter mal: „Wofür brenne ich eigentlich?“
🧘♀️ Achtsamkeit und Flow erleben
Ob beim Malen, Spazierengehen oder konzentrierten Arbeiten – wenn wir ganz im Moment aufgehen, sprechen Forscher vom „Flow“. Dieses Gefühl trägt stark zu unserem Glück bei. Und Achtsamkeit hilft uns, diesen Zustand bewusster wahrzunehmen.
All diese Dinge sind wie kleine Samen, die wir pflanzen können. Sie brauchen vielleicht ein wenig Pflege, aber sie wachsen – ganz bestimmt.
Glück ist kein Dauerzustand – und das ist okay
So schön es auch klingt: Niemand ist ständig glücklich – und das muss auch niemand sein. Denn echtes Leben besteht aus Höhen und Tiefen. Traurigkeit, Zweifel, Wut – all das gehört genauso dazu wie Freude, Lachen und Leichtigkeit.
Die Glücksforschung zeigt: Negative Gefühle sind kein Zeichen von Scheitern, sondern ein ganz natürlicher Teil unseres menschlichen Erlebens. Sie helfen uns, zu reflektieren, uns weiterzuentwickeln und manchmal auch, neue Wege einzuschlagen.
Wichtig ist nicht, unangenehme Emotionen zu vermeiden – sondern sie anzunehmen und gut mit ihnen umzugehen. Wer lernt, mit Krisen und Rückschlägen umzugehen, entwickelt sogenannte Resilienz – also innere Stärke. Und genau diese Fähigkeit trägt langfristig stark zur Lebenszufriedenheit bei.
Denn Glück ist kein Dauerfeuerwerk, sondern eher wie ein Lagerfeuer: Es flackert mal hoch, mal niedriger – aber wenn wir es pflegen, bleibt es warm.
Glück ist mehr als ein Gefühl – es ist eine Entscheidung
Glücklich sein – das ist kein Dauerzustand, kein Ziel mit Schleife drumherum. Es ist eher ein Weg, ein Prozess. Und vor allem: eine Haltung dem Leben gegenüber.
Die Forschung zeigt uns klar: Wir haben Einfluss. Auch wenn wir unsere Gene oder äußere Umstände nicht immer ändern können – unsere Gedanken, unser Handeln, unsere Werte und unsere Haltung machen einen echten Unterschied.
Wir können bewusst dankbar sein. Sinn suchen statt nur Spaß. Beziehungen pflegen. Achtsam leben. Und vor allem: freundlich mit uns selbst umgehen, auch an den Tagen, an denen das Glück vielleicht kurz Pause macht.
Ich glaube fest daran: Wenn jede*r von uns beginnt, das eigene Leben ein bisschen heller zu gestalten – dann wird auch die Welt ein Stück wärmer, heller und schöner.
✨ Glück ist kein Ziel, das du irgendwann erreichst – es ist die Art, wie du den Weg gehst.